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Basis-Presseinformation Überseestadt Bremen (Stand: September 2022)

Überseestadt Bremen: Neues Leben im alten Hafen

In der Überseestadt herrscht Aufbruchstimmung. Für immer mehr Vielfalt und urbanes Milieu im Quartier sorgen innovative Bauvorhaben, neue Verkehrskonzepte sowie vielfältige Freizeit-, Bildungs- und Einkaufsmöglichkeiten. 

Die Überseestadt entwickelt sich rasant. Im Bremer Westen entsteht aus den früheren stadtbremischen Häfen ein neues Stück Stadt. Mit einer Fläche von knapp 300 Hektar ist die Überseestadt eines der größten städtebaulichen Projekte Europas. Mit der Entwicklung des Teilprojekts Überseeinsel wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Rückeroberung des Weserufers für Bremerinnen und Bremer und die weitere Aufwertung der Überseestadt geleistet. Hier soll mit der Verknüpfung von Wohnen, Gewerbe, Kultur, Freizeit und Bildung ein neues urbanes Stadtquartier der Zukunft entstehen. Die Vision: ein Ort mit viel Grün, wenig Autoverkehr und weitgehend CO2-neutraler Energieversorgung. In den kommenden Jahren sollen auf der Überseeinsel 1.200 Wohneinheiten und Arbeitsplätze für bis zu 3.000 Menschen entstehen. Geplant sind zudem diverse gewerbliche Angebote – vom Hotel bis hin zum Bio-Supermarkt. Eine Brauerei, ein Biergarten und zwei Restaurants haben sich bereits auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände angesiedelt. 

Innovative Wohn- und Büroflächen

Ein weiteres großes Bauprojekt, das die Überseestadt in vielerlei Hinsicht bereichern wird, ist am Europahafenkopf entstanden. Der Bremer Bauunterunternehmer Kurt Zech hat hier ein Ensemble aus vier Gebäuden errichten lassen. Dazu zählen die neue Unternehmenszentrale der Zech Group, zwei Wohngebäude und ein Mobilitätshaus. Auch hier soll Platz für Gastronomie und Kultur entstehen: Im Erdgeschoss sind Räume für Ausstellungen sowie ein Street-Food-Markt geplant. Das Mobilitätshaus mit seinen Park- und Aufladestellen für Fahrräder und Autos soll zudem dabei helfen, den Verkehr in der Überseestadt zu entlasten. 

Neue Verkehrskonzepte für das Quartier

Um die Verkehrssituation in der Überseestadt weiter zu verbessern, hat die Stadt Bremen die Planung einer Brücke beschlossen, die Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger über den Europahafen auf die Überseeinsel bringt. Darüber hinaus wird die Machbarkeit einer zusätzlichen Straßenbahnverbindung geprüft. Aktuell befahren zwei Straßenbahnlinien sowie mehrere Buslinien die Überseestadt. Dabei ist der nordwestliche, am Waller Sand gelegene Teil über öffentliche Verkehrsmittel bislang per Bus erreichbar. Nunmehr plant der Senat eine Straßenbahnverbindung bis zum Waller Sand.  Untersucht werden zwei mögliche Varianten: Eine führt über die Überseeinsel, die andere über die Konsul-Smidt-Straße. Mit einer Fertigstellung wird bis 2030 gerechnet. 

Angebote der Bildung

Die Bildungslandschaft im Quartier gewinnt ebenfalls an Vielfalt: Auf der Überseeinsel entstehen eine Grund- und Oberschule sowie drei weitere Kindergärten. Die Grundschule startete bereits im September 2020 ihren Betrieb. Zudem hat sich die die Hochschule für Künste Bremen (HfK) im Jahr 2022 um zwei Werkhallen und eine Multifunktionshalle vergrößert und zum Schuljahr 2022/2023 startet auch der Schulbetrieb im Neubau der Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr (BS GAV). Der neue Standort der Logistikschule, die von Utbremen in die Überseestadt gezogen ist, befindet sich zwischen Nordstraße, Cuxhavener Straße und Überseetor und damit in unmittelbarer Nähe zum Holz- und Fabrikenhafen und den dort ansässigen Unternehmen der Hafenlogistik. 

Mehr Lebensmitteleinzelhandel geplant

Auch mehr Einkaufsmöglichkeiten wird es bald für die Bewohnerinnen und Bewohner der Überseestadt geben: Im März 2020 erhielt die Rewe Markt GmbH den Zuschlag für die befristete Zwischennutzung einer 5.500 Quadratmeter großen Einzelhandelsfläche auf dem Gelände des Großmarktes in der Überseestadt. Im Juni 2021 wurde der Nahversorger eröffnet. Mit der Ansiedlung des Rewe-Marktes ist eine gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit auf Zeit bis zu einer endgültigen Lösung geschaffen worden. Im Mai 2021 erhielt zudem die TBP Entwicklung GmbH & Co. KG (Ten Brinke-Gruppe, Bocholt) den Zuschlag für die rund 6.100 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Konsul-Smidt-Straße und Marcuskaje. Die Ten Brinke-Gruppe will hier einen Gebäudekomplex mit einem Verbrauchermarkt, Einzelhandelsflächen, Dienstleistungsangeboten, Büros, Wohnungen und Gastronomie errichten. 

Kultur- und Freizeitangebot wächst

Neben innovativen Geschäfts- und Wohnflächen sind auch vielfältige Freizeitorte entstanden. So wurden beliebte Naherholungsgebiete entwickelt wie die maritime Meile am Europahafen, der Überseepark mit seinem Skatepark sowie der drei Hektar große Strandpark Waller Sand. Der weitläufige Strandpark mit Spielplatz und Volleyballfeld ist ein beliebtes Ausflugsziel und dient gleichzeitig dem Hochwasserschutz. Für diese innovative und nachhaltige Lösung wurde die Freie Hansestadt Bremen unter anderem für den Deutschen Städtebaupreis 2020 nominiert und mit einer Auszeichnung gewürdigt. Auch das Kulturangebot wächst: Im Juli 2021 übernahm der Verein Musikszene Bremen e. V. das ehemalige Zollamt am Hansator mit einem Erbbaurechtsvertrag und in direkter Nachbarschaft ist der Verein „Zucker“ dabei, den Bunker an der Hans-Böckler-Straße in einen Kunst- und Kulturort mit Club zu verwandeln. 

Gute Aussichten für Bremens jüngsten Ortsteil

Viele weitere Projekte und Initiativen, die den Ortsteil bunter und facettenreicher machen, sind in der Entstehung. „Die Überseestadt konnte zahlreiche Investoren begeistern – vor allem aus unserer Region“, kommentiert Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen, die Entwicklungen. „Gemeinsam mit Partnern wie der Gewoba ist es uns gelungen, bezahlbaren Wohnraum im Quartier zu schaffen. Kulturellen Initiativen wie dem Zucker e.V. und dem Musikszene Bremen e.V. konnten langfristige Räume für ihre Aktivitäten bereitgestellt werden. Zudem sind viele neue Arbeitsplätze in der Überseestadt entstanden“, so die Senatorin. Zu Beginn der Vermarktung waren 300 Unternehmen mit rund 6.000 Mitarbeitenden in der Überseestadt ansässig. Mittlerweile sind es etwa 1.168 Unternehmen mit rund 20.329 in der Überseestadt gemeldeten Beschäftigen. Für die Entwicklung der Überseestadt ist die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH im Auftrag der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa zuständig. Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB, sagt: „Die Überseestadt hat sich dynamischer entwickelt, als wir zu Beginn der Vermarktung erwartet hatten.“ Knapp 120 Hektar von insgesamt 288 standen zu Beginn der Entwicklung für Neuansiedlungen zur Verfügung. Davon sind bereits rund 93,2 Hektar vermarktet. „Nun legt die Stadt angesichts des hohen Entwicklungstempos einen besonderen Schwerpunkt auf die weitere Gestaltung des Verkehrs sowie den Ausbau der öffentlichen Nahversorgung“, erklärt Heyer.