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3.8.2016 -

Fahrzeuge in 180.000 Farben im Lackierzentrum Nord

Automotive

Neues Lackfinish für Autos, Motorräder und Teile von Megayachten

Es glänzt und blitzt in Gerrit Meyers Lackierzentrum: Pkws verschiedener Baujahre strahlen und funkeln, ein Motorrad leuchtet im hellen Licht. Seit der Umsiedlung ins Gewerbegebiet Kämmerei-Quartier kommen dazu auch Aufträge für Megayachten und Gebäudekonstruktionen.


Betriebsneubau gründlich überlegt

„Es hat sich alles sehr gut entwickelt auf unserem neuen Betriebsgelände – dabei war die Entscheidung zunächst nicht so einfach, noch einmal einen Neustart auf einem neuen Areal hinzulegen, denn die Investitionen in Grund, Gebäude und Maschinen sind ja erheblich – da habe ich sehr gründlich überlegt,“ erläutert Gerrit Meyer, Inhaber des Lackierzentrum Nord. Nachdem der Kontakt zum Wirtschafts- und Strukturrat Bremen Nord zustande kam, ging jedoch alles sehr zügig, und der Unternehmer führte Gespräche mit der Bremer Aufbaubank und der Wirtschaftsförderung Bremen. Meyer ist zufrieden: „Wir wurden unterstützt und begleitet – die Zusammenarbeit war sehr angenehm und passte für uns genau!“


Neubau im Gewerbegebiet Kämmerei-Quartier

Schnell wurde klar, dass ein Neubau für die Umsetzung der eigenen Vorstellungen am besten geeignet wäre. Meyers Wahl fiel auf eine Fläche auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollkämmerei, direkt an der Weser in Bremen Blumenthal. „Die Anbindung an das Gewerbegebiet ist hervorragend und von der Bremer City über die A270 ebenso gut erreichbar wie von der niedersächsischen Weserseite über die Weserfähre.”

Meyer beauftragte ein Ingenieurbüro mit der Planung der Hallen, und der Betrieb zog 2013 nach einer kurzen Zwischenlösung vom ehemaligen Gelände bei der Firma Egerland in eigene Räumlichkeiten.

Aktuell hat das Lackierzentrum 13 Mitarbeiter – immer sind drei Auszubildende darunter, so dass jedes Jahr ein junger Auszubildender beginnt. Das Lackierzentrum Nord unterhält außerdem eine Kooperation mit dem Schulverbund Lesum und nimmt regelmäßig Schüler als Praktikanten auf, damit sie Einblicke in den Arbeitsalltag eines Lackierers erhalten.

Pkws, Motorräder, Fahrräder und Yachtteile werden lackiert

Vor allem Pkws lackieren Gerrit Meyer und sein Team: Aufträge von Privatkunden sind genauso darunter wie von Vertragspartern unter den Autohäusern. „Immer wieder kommen Kunden auch mit Oldtimern zu uns“, ergänzt Meyer. „Das Aufarbeiten der historischen Fahrzeuge und die Lackrestauration sind eine besondere Herausforderung. Früher wurden Lacke auf ganz anderer Grundlage hergestellt als heute. Die Zusammensetzung ist jetzt anders, dadurch sind sie sehr viel widerstandsfähiger. Der Farbton muss natürlich genau passen, daher bestimmen wir ihn zunächst – einschließlich der Pigmentgröße – und haben ein besonderes Farbmischsystem für die Herstellung der Lacke.“ Im eigenen Farbmischraum mischen Meyer und sein Team jeden Lack dann individuell an. „Bis zu 160.000 verschiedene Rezepturen sind gespeichert, alle Farben können exakt nach Herstellerangaben vorbereitet werden.“

Werden auch historische Fahrräder lackiert? „Bisher gab es in diesem Bereich keine Nachfrage, aber es wäre problemlos möglich. Neue Fahrräder kommen allerdings öfter in unseren Betrieb, beispielsweise um in den Farben des Rennsportvereins lackiert zu werden.“


Lackierzentrum Nord lackiert auch für Industrie und Yachtbau

Meyer nimmt auch Aufträge aus der Industrie und dem Schiffbau an. Im Yachtbau müssen dabei spezielle Vorgaben eingehalten werden, und der Anspruch an die Qualität ist extrem hoch: „Wir machen den Korrosionsschutz von Anlagenteilen ebenso wie von Teilen für den Ausbau und die Innenausstattung von Megayachten.“ Auch für Kreuzfahrtschiffe hat das Lackierzentrum Nord schon Aufträge bearbeitet. Das Mobiliar wird hier vielfach lackiert, um widerstandsfähig gegen Beanspruchung und die salzhaltige Seeluft zu sein. Tischplatten werden beispielsweise oft mit mehreren Schichten Lack überzogen – das Finish wirkt dann wie Glas.


Modernste technische Ausstattung der Lackierhalle

Vor der Neulackierung werden Bauteile zunächst abgeschliffen und verspachtelt. Dabei entsteht viel Metall- und Lackstaub. Die moderne Lackierhalle ist daher mit einer leistungsstarken Lüftungsanlage ausgestattet: Über eine Bodenabsaugung wird die Luft durch Filter geleitet und anschließend nach außen geführt. „Im Winter führen wir die gereinigte warme Luft auch wieder zurück in die Halle, um nicht zuviel Wärme zu verlieren.“ Die Luftreinigungsanlage bewirkt, dass die Halle trotz der vielen Arbeitsgänge, die auch Metallstaub und Gase freisetzen, stets frisch und sauber ist. „Wir sensibilisieren unsere Mitarbeiter dahingehend, dass sie die Atemschutzmaßnahmen unbedingt auch dann durchführen, wenn sie subjektiv keine Belastung wahrnehmen – das ist speziell wegen der heutigen wasserlöslichen Lacke wesentlich.“


Moderne Lackieranlage aus Italien

Nach einer passenden Lackieranlage hat Meyer sorgfältig gesucht und ist schließlich bei einem italienischen Hersteller fündig geworden, der auf die Kundenwünsche eingehen konnte. Die Steuerung der Anlage kann Meyer nun an die eigenen Arbeitsprozesse anpassen und entweder an einem Panel neben dem Anlagentor oder vom PC aus bedienen.

Die Anlage sorgt für einen gesteuerten Luftumsatz und die entsprechende Frischluftzufuhr. Die Trocknungszeiten und -temperaturen können genau auf die verwendeten Lacke abgestimmt werden. Die Luft in der Lackierhalle hat während des Betriebs eine Sinkgeschwindigkeit von 30 cm/sec, sie wird also sehr schnell abgesaugt. Damit ist die Anlage sehr leistungsstark – was sie gleichzeitig entsprechend energieintensiv macht.

Damit die Lacke besser trocknen können, wird die Lackierkabine auf bis zu 65 Grad Celsius erhitzt. Daher kontrollieren Mitarbeiter vorher den Innenraum der Fahrzeuge auf etwaige zurückgebliebene Dinge, die diesen hohen Temperaturen nicht standhalten könnten. Meyer merkt an: „Wir führen diese Kontrolle natürlich bei jedem Fahrzeug durch, doch nur ein einziger Fahrzeughersteller rechnet in seinen Arbeitsvorgaben diese Kontrolle auch mit ein.“


Gemeinsame Projekte mit Nord-Bremer Unternehmen

Die Ansiedlung im Gewerbegebiet Kämmerei-Quartier führt für das Lackierzentrum Nord zu immer neuen Kooperationen, so etwa mit dem ebenfalls dort ansässigen Oldtimerzentrum. Auch mit dem Nordbremer Unternehmen Vector Foiltec GmbH war das Lackierzentrum an einem Projekt beteiligt: gemeinsam bauten die Firmen eine Kuppel für das Eden Project in Cornwall, England. „Foiltec ist Weltmarktführer für die großflächige und lichtdurchlässige Folienbedachung von Gebäude-Konstruktionen. Wir haben hier im Lackierzentrum Nord die Lackierung der Rohre, aus denen die Kuppel für das Eden Projekt gebaut wurde, durchgeführt. Aus der Zusammenarbeit entstand eine unvergleichliche Architektur mit hohem Wiedererkennungswert.“


Finish-Halle mit durchdachtem Beleuchtungskonzept

Die frisch lackierten Fahrzeuge oder Bauteile werden abschließend in die Finishhalle gebracht, um hier noch einmal inspiziert und gegebenenfalls nachbearbeitet zu werden. Meyer zeigt auf die großen Deckenlampen: „Die Halle war schon fertig, als wir das Beleuchtungskonzept der Finish-Halle noch einmal angepasst und komplett neue Leuchten eingebaut haben. Nun stimmt das Licht – wir können kleinste Unregelmäßigkeiten erkennen und Farben werden authentisch wiedergegeben.

Das Resultat ist überzeugend: Die Fahrzeuge, die am Ende in Gerrit Meyers Finish-Halle stehen, mögen wenige Monate oder mehrere Jahrzehnte alt sein – durch die neue Lackierung glänzen sie allesamt wie neu.


Mehr zum Lackierzentrum Nord erfahren Sie bei Gerrit Meyer, Lackierzentrum Nord GmbH, Marschgehren 7, 28779 Bremen, info@lackierzentrum-nord.de.


Mehr zum Gewerbegebiet Kämmerei-Quartier erfahren Sie hier oder bei Volker Ballhausen, Projektleiter Region Bremen Nord, T +49 (0) 421 9600-243. volker.ballhausen@wfb-bremen.de.

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