Eine App, alles drin - WeChat bietet viele Vorteile, Datenschutz ist keiner von ihnen
Ein urbaner Chinese oder eine Chinesin ohne Smartphone – kaum vorstellbar. 60 Prozent der Bevölkerung sind im Reich der Mitte online, davon 98 Prozent mit dem Smartphone und so gut wie jeder nutzt WeChat. Die App ist das meistgenutzte Kommunikationsmittel. Und geht dabei weit über westliche Pendants wie Whatsapp hinaus. Denn neben Chats bietet die App ein soziales Netzwerk, in dem Unternehmen, Prominente oder Newsseiten präsent sind, ähnlich wie Facebook bei uns. Gleichzeitig bietet die App eine Vielzahl von Mini-Programmen, mit denen Restauranttische gebucht, Handwerker bestellt oder Arzttermine vereinbart werden können – oder es wird auch einfach nur gespielt. Und der Clou: Über WeChat Pay können Chinesinnen und Chinesen fast jeden Einkauf erledigen, ob online oder offline. Bargeld hat im Alltag so gut wie ausgedient.
Wer Geschäfte in China anbahnt, kommt daher um die App kaum herum – sie ist auch in einer deutschen Version im Appstore erhältlich. Für deutsche Gastronomen, Hoteliers oder Einzelhändlerinnen und Einzelhändler kann angesichts steigender Touristenzahlen aus China die Bezahlmöglichkeit per WeChat Pay eine Option sein, Gästen entgegenzukommen und so den Umsatz zu steigern. Im vergangenen Jahr besuchten rund 8.000 Besucherinnen und Besucher aus Fernost Bremen.
Dabei muss nicht zwangsläufig die Bezahlfunktion der App direkt genutzt werden (was für Ausländer ohne chinesische Konten ohnehin schwierig wird). Verschiedene Zahldienstleister, etwa Wirecard, bieten heute bereits mit WeChat Pay (oder der Konkurrenzapp Alipay) kompatible Systeme an.
Zum Weiterlesen: www.mobilegeeks.de/artikel/wechat/ und www.businessofapps.com/data/wechat-statistics/
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