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10.4.2019 - Jann Raveling

Deutsch-chinesisches Design aus Bremen räumt Preise ab

Internationales

Gestalter Li Haoyu bringt norddeutsches Design ins Reich der Mitte

Ausgezeichnetes Design - der "Ring a Life"
Ausgezeichnetes Design - der "Ring a Life" © Hayou Li Design

Li Haoyu hat in Bremen Design studiert und ein Gestaltungsbüro eröffnet. In China leitet der Designprofessor sein eigenes Institut. Der Chinese wandelt zwischen den Welten - vielleicht werden gerade darum seine Entwürfe regelmäßig mit Preisen gekrönt.

Ein Schmuckstück, das Lebensgeschichte erzählt: „Ring a Life“ ist ein Silberring, der allen Absolventen der Shantou University in der gleichnamigen Stadt im Süden Chinas als Andenken an ihre Studienzeit verliehen wird. Eine Idee, die der renommierte Red Dot Design Award 2018 mit einem Preis auszeichnete.

Entworfen hat den Ring Li Haoyu. „Meine Entwürfe sollen Geschichten erzählen, für sich selbst sprechen“, sagt er. Mit seinem Bremer Gestaltungsbüro Haoyu Design beteiligt er sich regelmäßig an Designwettbewerben. So wurde er vom weltweit bekanntesten Designpreis, dem IF Award, 2019 für die Entwicklung eines kombinierten Online- und Offline-Supermarktsystems für Dinge des alltäglichen Bedarfs an der Shantou University geehrt. 2018 erhielt er zudem einen Preis von der World Green Design Organisation für die Gestaltung eines Messgeräts für Luftqualität.

Liegt sein Geheimnis in der Verbindung zweier Kulturen? „Ich schaffe neue Impulse, indem ich die Designtraditionen Deutschlands und Chinas zusammenbringe“, erklärt er. Derzeit arbeite er an einem Buch, das zu einem Grundlagenwerk für räumliches Gestalten in China werden soll, inspiriert durch deutsches Design.

Hochschule für Künste idealer Ort, um Design zu studieren

Alles fing in Bremen an. Zwischen 2002 und 2006 studierte Li Haoyu Integriertes Design an der Hochschule für Künste. „Die Hochschule für Künste ist klein, aber das macht sie stark. Das Lehrpersonal betreute mich sehr gut. Die Professoren dort rieten mir, statt meinem ursprünglichen Wunsch Architektur, Design zu studieren. Das war goldrichtig“, sagt er zurückblickend. An der Hochschule beschäftigte sich Li Haoyu mit 3D-Design, Konstruktion und Geometrie und gewann schon dort mit seinen Arbeiten mehrere Designpreise.

Zurück in China gründet er Designzentrum

Nach seinem Studium zog es Li Haoyu wieder zurück nach China, nach Shantou, einer südchinesischen Hafenstadt mit fünf Millionen Einwohner:innen. Er gründete dort ein Institut an der Universität, beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeitende und befasst sich mit allen Designdisziplinen, vom Produkt- und Möbeldesign über 3D-Kunst bis hin zur Werbung und Verpackungsgestaltung. Als Professor für Design gibt er dort sein deutsches Gestaltungswissen an chinesische Studierende weiter und berät Unternehmen in Gestaltungsfragen.

Und das ist sehr gefragt in China. „Meine puristische Arbeit kommt gut an. Ich arbeite viel mit 2D-Flächen, die ich auf dreidimensionale Objekte übertrage. Das stammt noch aus der Zeit an der HfK“, so Li Haoyu.

2016 gründete er in Bremen dann “Haoyu Li Design”, um hier sein internationales Engagement voranzubringen. In Deutschland besucht er Partner für Aufträge und Kooperationen oder nimmt an Designwettbewerben teil, eine wichtige Maßnahme, um bekannter zu werden.

Ein neues Shopdesign für den Campus der Shantou University prämierte der iF Design Award 2019
Ein neues Shopdesign für den Campus der Shantou University prämierte der iF Design Award 2019 © Hayou Li Design

Deutsches Design für China – aus Bremen

Mit seiner Firma Haoyu Design bietet er sein länder- und kulturübergreifendes Wissen deutschen Unternehmen an. „Ich möchte Unternehmen helfen, ihre Produkte nach China zu bringen. Mit der richtigen Verpackung und Gestaltung, welche die Konsumenten vor Ort anspricht“, so Li Haoyu. Er kennt den chinesischen Markt und die Gewohnheiten der Käufer dort. „Deutsche Produkte haben einen sehr guten Ruf. Wenn man das auf der Verpackung kommuniziert, indem man zum Beispiel eine deutsche Flagge abbildet, gewinnt man leicht Kunden“, erklärt der 43-jährige. Aber der Markt verändere sich schnell, China wachse rasend und für deutsche Firmen sei es nicht immer einfach, mitzuhalten.

Gerade wenn es um moderne Technologien und Fertigungsmethoden gehe, könne er eine Brücke zwischen China und Deutschland schlagen. „Im 3D-Druck oder Lasercutting sind chinesische Firmen sehr weit und bieten hohe Qualität – mit deutsch-chinesischem Design wird daraus eine runde Sache“, sagt er. Und fügt noch hinzu: „Für Deutschland und China ist es wichtig, mit neuen Ideen und Kulturen aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen“

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