
An einem kühlen Februarabend betritt der Inder Paramjit Kohli zum ersten Mal Bremen – und ist sofort verliebt. Warum er hier ein deutsch-chinesisches Unternehmen gründete und aus welchen Fehlern er im vergangenen Jahr gelernt hat, verriet er uns im Gespräch.
Ein Büroraum im World Trade Center Bremen (WTC) in der Airport-Stadt Bremen, circa 35 Quadratmeter. Drei Schreibtische, eine Menge Taschen, Kühltaschen, Einweggeschirr und Geschenkartikel. Wir werden sehr freundlich von zwei Indern begrüßt – das Team der New Idea Crafts GmbH. Ich frage den Geschäftsführer Paramjit Kohli, wie er nach Bremen kam. Er lächelt – und erzählt mir seine Geschichte.
Von Indien über China nach Bremen
Geboren und aufgewachsen in Indien, vertreibt der gelernte Geschäftsmann Kohli seit zwölf Jahren weltweit Taschen einer chinesischen Modefabrik. Mehrmals im Jahr reiste er dazu in die chinesische Zhejiang-Provinz, südlich von Shanghai, um dort seine Geschäftspartnerin Jingyan Zhu zu treffen. Seit längerem betreiben die beiden internationalen Handel. Ein Problem dabei: die Zeitverschiebung. Aufträge trudeln in China am späten Abend oder sogar nachts ein, weil dann in Europa und Amerika die Geschäftszeiten sind. Anfragen können dann erst am kommenden Tag bedient werden, viel Zeit, die verloren geht. Die Lösung: ein Standort in Europa.
Aber wo genau? Er sollte zentral liegen und wirtschaftlich stabil sein. Die Entscheidung fiel schnell auf Deutschland. Zhu nahm daraufhin Kontakt zu Wang Lu auf. Lu arbeitet im Auslandsbüro der Wirtschaftsförderung Bremen in Shanghai und informiert dort über den Standort Bremen.
Den beiden Taschenexperten gefällt, was Lu über Bremen erzählt und sie beschließen, einen näheren Blick auf die Hansestadt zu werfen. Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Zhu, fliegt Kohli daher im Februar 2012 nach Frankfurt und reist mit dem Zug weiter nach Bremen. Dort wollen sie mit potenziellen Partnern sprechen und neue Geschäftskontakte knüpfen.
Müde von der Reise steigen beide am Bremer Hauptbahnhof aus und gehen in Richtung Innenstadt. Kohli ist sofort verzaubert. „Mit jedem Schritt in Richtung City war ich mehr in diese Stadt verliebt“, erzählt der Geschäftsmann. „Es war ein kühler Februarabend, eine leichte Schneedecke lag auf der Stadt und dazu die vielen Lichter – es war magisch.“
