
Über Jahrzehnte hat Bremen freundschaftliche Beziehungen zu vielen anderen Städten aufgebaut. Dabei entstanden über Tausende Kilometer hinweg enge kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen: Sechs aktive Städtepartnerschaften zählt man an der Weser. Wer die Partnerstädte Bremens sind und warum es sich lohnt, Freundschaften zu pflegen – davon erzählen wir hier.
Haifa, Danzig, Riga, Dalian, Izmir, Durban – sie alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Städtepartner von Bremen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man eine weitere zentrale Ähnlichkeit zwischen der Hansestadt und ihren Partnerinnen: Bremens lange Handelstradition als Warenumschlag nach Übersee findet sich in allen Städten wieder. Sechs Orte, sechs Häfen und sechs Verbindungen nach Bremen. Doch was bedeutet das genau? Dazu müssen wir wissen, was eine Städtepartnerschaft auszeichnet und warum es diese besondere Form der urbanen Freundschaft gibt.
Was ist eine Städtepartnerschaft und warum gibt es sie?
Die Idee der Partnerstädte entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Wunden zweier verheerender Kriege Europa und die Welt durchzogen. Auch wenn der Effekt einer Freundschaft zwischen zwei Städten zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau bekannt war, so steht heute fest: Eine Städtepartnerschaft führt langfristig effektiv Menschen aus verschiedenen Orten und Ländern zusammen. Im Mittelpunkt steht deshalb der Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern. Genauer gesagt: Auf der Basis eines Partnerschaftsvertrags als Teil der kommunalen Außenpolitik entstehen wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zwischen zwei Städten oder Gemeinden, über die sich beide künftig austauschen. Hier kommen die Städtepartnerschaftsvereine ins Spiel: Sie fördern und gestalten die Kontakte zu Bremens Partnerinnen. Der Vertrag bildet also den Rahmen, mit Leben füllen ihn jedoch erst die vielen engagierten Menschen in den Vereinen. Dabei werden die Beziehungen zu den Orten auf verschiedenste Weise gelebt, zum Beispiel über multinationale Jugendcamps, Workshops mit Menschen mit Behinderungen oder einen Schüler- und Studierendenaustausch. Einen wachsenden Stellenwert nimmt der sogenannte Verwaltungsaustausch ein – hier diskutiert man miteinander auf Konferenzen zu aktuellen Herausforderungen wie Migration, Demografie, Städtebau oder Nachhaltigkeit. Mancherorts unterstützen kommunale Partnerschaften auch den Demokratisierungsprozess eines anderen Landes. Eine Städtepartnerschaft gestaltet sich also sehr vielseitig.
Von Hafenstadt zu Hafenstadt
Das Bremer Beziehungsleben zu anderen Städten hat seinen Ursprung im Jahr 1976. Nacheinander entstanden weitere Partnerschaften, die wir hier ihrer zeitlichen Reihenfolge nach vorstellen.
1. Haifa (Israel)