
Im November 2017 war eine US-Delegation aus Savannah zu Gast in Bremen. Sie besuchten mehrere Unternehmen und luden zu einem „Meet & Greet“ in den Industrie-Club ein, um den Wirtschaftsstandort an der Küste Georgias vorzustellen. Warum ihnen die Kontakte so wichtig sind und welche Chancen sie für die Zukunft sehen, erzählen Craig Lesser (World Trade Center Savannah), Hugh „Trip“ Tollison (SEDA, Wirtschaftsförderung Savannah) und Andreas Gerber (WFB Wirtschaftsförderung Bremen) im Interview.
Welche Voraussetzungen bringt die Region an der Küste Georgias mit, um für internationale Partner interessant zu sein?
Tollison: Savannah hat knapp 400.000 Einwohner und zählt mit zu den wichtigsten Häfen im Osten der USA. Fast 20 Prozent des Containerumschlags an der Ostküste werden über Savannah abgewickelt. Außerdem hat die Region eine gute Infrastruktur: Der Flughafen von Atlanta ist nur eine Flugstunde entfernt, und der Hafen bietet insbesondere Logistikunternehmen und dem produzierenden Gewerbe gute Voraussetzungen für einen Markteinstieg. Rund um den Flugzeughersteller Gulfstream hat sich ein dynamisches Zulieferer-Cluster gebildet. Häfen, Logistik, Luftfahrt – das sind die Bereiche, mit denen wir punkten können.
Das sind auch die Stärken Bremens. Reiner Zufall?
Lesser: Nein, diese Gemeinsamkeiten haben wir bewusst gesucht. Vor etwa fünf Jahren haben wir unsere globale Strategie neu ausgerichtet, um unsere regionale Wirtschaft durch Außenhandel und Kooperationen zu stärken. Wir haben auf der Suche nach Wirtschaftspartnern sehr umfangreich recherchiert und aus 100 Ländern zunächst fünf in die engere Wahl gezogen. Deutschland stand ganz oben auf der Liste. Dann haben wir unsere Recherchen vertieft und detaillierte Informationen gesammelt. Bremen und zwei weitere Standorte haben uns überzeugt und so haben wir uns 2013 ins Flugzeug gesetzt, um die Standorte zu besuchen und die Akteure kennen zu lernen. Denn wir sind überzeugt, dass wirtschaftliche Beziehungen und letztendlich Erfolge nur durch persönliche Kontakte entstehen.
