Wenn alles nach Plan läuft, werden encoway und Lenze im Frühjahr 2020 mit dem Bau des „Digital Hub Industry“ direkt auf dem Bremer Universitätscampus starten. „Digitalisierung will verstanden werden, man kann sie nicht so einfach verkaufen“, sagte Christoph Ranze. Aus diesem Grund hat Ranze in Bremen in den vergangenen Jahren ein eigenes Labor für Digitalisierung („Dock One“) aufgebaut. Ranze: „Wir laden Mittelständler ein in unser Labor für Digitalisierung, um mit ihnen und den Maschinen, um die es geht, zu experimentieren. Wir müssen dem Kunden zeigen, welches Potenzial in dieser Digitalisierung steckt. Dabei entstehen Arbeitsformen, die man als ‚New Work‘ bezeichnen kann, darunter Design-Thinking, Co-Innovation, Cooperation oder auch der Transfer von der Universität hinein in das Labor. Das erfordert andere Räume. Dieses Konzept funktioniert, und damit haben wir bisher ein massives Wachstum von etwa 20 Prozent pro Jahr erzeugt.“
Mit der Skalierung des Dock One-Ansatzes zum künftigen „Digital Hub Industry“ stellt Ranze Planer, Architekten, Projektentwickler und weitere Partner der Immobilienwirtschaft vor einige Herausforderungen, wie schon länger vor der zweiten „Polis Keynotes Bremen“ deutlich wurde. Wie kann das hohe Wachstum bei der Konzeption der Immobilie berücksichtigt werden? Und welche baulichen Konsequenzen hat die Vielfalt geplanter und wechselnder Nutzungen? Auf dem Campus, wo die benötigten Arbeitskräfte auf kurzem Weg ansprechbar sind, wird es Büroflächen für encoway geben, aber auch weitere Mieter sollen auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche mit einziehen. Das ‚Dock One‘ wird in einer größeren Version integriert. Das Digitalgeschäft der Lenze-Gruppe soll in Bremen konzentriert werden.
Beitrag zum Transfer Wirtschaft-Wissenschaft
Für das Publikum der „Polis Keynotes Bremen“ skizzierte Ranze weitere Projektanforderungen: „Wir wollen auch mit schon existierenden oder künftigen Startups zusammen in diesem Gebäude arbeiten. Wie also können Immobilienentwickler uns Flächen zur Verfügung stellen, in die man hinein-, aber auch wieder herausgeht? Und wir wollen, dass hier Menschen verschiedener Branchen, verschiedener Unternehmen und aus der Universität zusammenkommen und kreatives Arbeiten erproben. Außerdem soll die Öffentlichkeit sehen, was wir mit der Digitalisierung tun. Wir werden sie einladen, sich das anzuschauen. Wie man das alles miteinander kombinieren kann, das ist etwas trickreich.“ Die „Magie“ entstehe durch die inhaltliche Attraktivität der Immobilie. Der wichtige Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft werde hier gelingen, ist sich der encoway-Chef sicher.
Die zweite Veranstaltung der hochkarätig besetzten „Polis Keynotes Bremen“ lieferte zahlreiche Anreize für weitere Diskussionen. Sie sollen in 2020 mit weiteren Polis-Keynotes-Foren fortgesetzt werden.