
1992 kam Ron Petrović nach Bremen. Der damals 20-Jährige war vor dem Bürgerkrieg in Jugoslawien geflohen, er suchte Sicherheit und eine Perspektive. Zunächst lebte er bei seiner Großmutter und seinen Tanten. Für ihn war klar: Er wollte Deutsch lernen, arbeiten und bald auf eigenen Füßen stehen. Diese Ziele hat er alle erreicht. Im April 2015 hat Petrović seine eigene Tischlerei gegründet, erweitert seitdem stetig sein Portfolio und hat bereits erfolgreich neue Märkte erschlossen.
In seinen ersten Jahren in Bremen übernahm Petrović verschiedene Jobs, bestand seine Deutschprüfung und studierte zwei Semester Elektrotechnik an der Hochschule. „Nach all meinen Erlebnissen im Bürgerkrieg fehlte mir einfach die Ruhe zum Studieren, ich wollte lieber einen handwerklichen Beruf erlernen“, erzählt Petrović. Seit seiner Ankunft in Deutschland hatte er viel Basketball gespielt – und über seine Mitspieler beim TSV Lesum ergab sich der Kontakt zu einem Tischler in Achim-Uphusen. Bei einem Praktikum entdeckte er den Beruf, der ihn begeisterte. Aus dem Praktikum wurde im Sommer 1996 eine Ausbildung, die Petrović 1999 beendete. „Der Sport hat mir viele Türen geöffnet und ich habe dadurch Freunde gefunden, die mich sehr unterstützt haben“, sagt Petrović. „Ich hatte zudem das Glück, von Anfang an eine Duldung und eine Arbeitserlaubnis in Deutschland zu haben, das hat vieles vereinfacht.“
