
Ein rasanter technologischer Wandel stellt hohe Ansprüche an die Qualität und Flexibilität der Arbeitskräfte, der Ausbildungsinstitutionen und der Qualifizierungsstrategien in den Unternehmen. Angesichts demografischer Veränderungen ist zudem in naher Zukunft von einem starken Wandel des Fachkräfteangebots in Bremen auszugehen. Vor diesem Hintergrund hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen eine „Fachkräftestrategie für das Land Bremen 2019“ beschlossen, die zahlreiche Ressorts einbezieht und den Dialog mit Beteiligten institutionalisiert.
Mit der „Fachkräftestrategie 2019“ liegt ein umfassendes Konzept vor, das darauf abzielt, heute und morgen ein passendes Fachkräfteangebot sicherzustellen. Es zeigt auf, wie der Senat im engen Dialog mit der Wirtschaft neue Impulse setzen und mit langfristigen Strategien zukunftsweisend agieren will. Es bekennt sich dazu, den Dialog mit den Unternehmen zu stärken, Betriebe durch Beratung, Förderung und Information zu unterstützen, das Standortmarketing zu intensivieren, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Unternehmen zu verbessern sowie Qualifizierung und Fortbildung weiterzuentwickeln. Mit einigen Initiativen hat Bremen bereits einschlägig Kurs aufgenommen, zum Beispiel mit der Einführung der Aufstiegsfortbildungsprämie, der Fortführung der Ausbildungsgarantie, der Stärkung der Jugendberufsagenturen, der Entwicklung einer „Arbeitgebermarke Bremen“ und dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen.
Was geschieht am Arbeitsmarkt?
Die Nachfrage der Bremer Unternehmen nach (hoch-) qualifizierten Fachkräften hat in jüngster Zeit stark zugenommen. 2017 wurden circa 35.000 bis 37.000 Fachkräfte gesucht. Der überwiegenden Mehrheit der Bremer Betriebe gelang es bisher offenbar dennoch, den eigenen Bedarf zu decken. Fachkräfteengpässe zeigen sich allerdings in Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, der Mechatronik, der Energie- und Elektrotechnik sowie bei Erziehungs-, Gesundheits- und Pflegeberufen. Auch nehmen Engpässe in den Bereichen Informatik, Softwareentwicklung und Programmierung deutlich zu. Angesichts des digitalen Wandels ist davon auszugehen, dass nicht nur die Nachfrage nach derartigen Qualifikationen weiter zunehmen wird, sondern dass IKT-bezogene Kompetenzen in allen Berufsfeldern an Bedeutung gewinnen werden. Es spricht vieles dafür, dass der Bedarf an qualifizierten und hochqualifizierten Fachkräften mittelfristig hoch bleiben wird.