Die Flussufer der Lesum und der Weser waren schon immer beliebte Rückzugsorte. Vor mehr als 200 Jahren siedelten sich hier reiche Kaufleute aus Bremen an, errichteten Sommersitze und Landschaftsgärten. Noch heute kommen viele Besucherinnen und Besucher in den Bremer Norden, um mit ihren Kindern draußen zu spielen, Wassersport zu treiben oder sich zu erholen. Die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind vielfältig. Wir stellen Ihnen die zehn schönsten Parks, Gärten und Naturschutzgebiete vor. Weitere Informationen zu den Grünflächen finden Sie in der unserer Freizeitbroschüre „Grüner wird’s nicht“.
Knoops Park ist vielseitig, geschichtsträchtig und bietet jede Menge Ruhe. Er ist mit 60 Hektar – das entspricht 84 Fußballfeldern – einer der größten in Bremen. Und einer der schönsten: In einem Internetranking wurde er 2019 zu einem der zehn schönsten deutschen Parks gewählt! Sieben Kilometer können Besucher hier auf Parkwegen entlangspazieren und dabei unter anderem Statuen, einen Teich mit einer Grotte und das Ufer der Lesum bewundern. Im Norden spricht der Blindengarten die Sinne an. In diesem Teil des Parks können Blinde in 16 Erlebnisbereichen Pflanzen riechen, fühlen und ertasten. Relieftafeln informieren über die Gestaltung und die Flora. Die Beete sind 60 bis 80 Zentimeter hoch und in Holzpalisaden eingefasst, sodass sich die Besucher hier ohne Hilfe bewegen und die Natur erleben können. Das Haus „Lesmona“ liegt im Westen des Parks und ist Namensgeber für den Roman „Sommer in Lesmona“. Unter dem gleichen Titel findet jedes Jahr im Sommer ein Klassik-Open-Air-Festival statt: klassische Musik, Lesungen und die grüne Landschaft von Knoops Park. Traditionell bringen die Musikliebhaber Picknickkörbe und Klappstühle mit – ein einzigartiges Event der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Im Winter erfreuen sich besonders die kleinen Besucher der steilen Hänge, die sich perfekt zum Rodeln eignen.
Namensgeber des Parks ist der wohlhabende Unternehmer Ludwig Knoop, der im 19. Jahrhundert von Russland nach St. Magnus in die Bremer Schweiz zog und hier mehrere Grundstücke erwarb. Knoops, und später auch seine Kinder, bauten Villen im englischen Tudorstil, die heute unter anderem als Restaurant und Galerie dienen. Die Landschaftsgärten gestaltete Wilhelm Benque, der auch den Bremer Bürgerpark anlegte.
Der Förderverein Knoops Park erhielt 2016 den Bremer Denkmalpflegepreis. Der Verein veranstaltet Führungen und sorgt dafür, dass der Park ein Ort der Muße und Betrachtung bleibt – wie von Knoop angedacht.
Am Weserufer in Vegesack legte Albrecht Wilhelm Roth 1790 einen kleinen botanischen Garten an. Die Seefahrer brachten ihm Pflanzen von ihren Reisen mit. Und so wuchsen immer mehr exotische Blumen und Bäume auf seinem Steilhang. Mit der Zeit wurde diese Grünfläche mit weiteren Gärten verbunden und bietet nun als Stadtgarten Vegesack eine Vielfalt an einheimischer und exotischer Botanik. Ein Rosenhang, Blumenbeete, Kunstwerke und Bänke laden zum Spazieren und Verweilen an.
Der Stadtgarten liegt auf der Maritimen Meile Vegesacks. Sie entspricht mit 1.852 Metern genau einer Seemeile. Anfang- und Endpunkt bilden der Schlepper Regina und das Schulschiff Deutschland. Im Sommer feiern hier viele Besucher während Loggermarkt, Hafenfest und Festival Maritim zu Musik aus dem Park.
Im 19. Jahrhundert war die Reeder- und Kaufmannsfamilie Wätjen eine der einflussreichsten in Deutschland. Sie importierten Tabak, Kaffee, Wein und viele weitere Güter aus aller Welt. Einen Rückzugsort erschuf sich die Familie in Blumenthal. Rund um das Landhaus Wätjen legten Sohn Christian Heinrich Wätjen und Gartenarchitekt Isaak Altmann einen Park an, der vor allem durch den Stil der englischen Landschaftsgärten inspiriert wurde.
Bis zur Jahrtausendwende war der Park nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Erst jetzt können Besucher die heute unter Denkmalschutz stehende Anlage betreten. Die Wege des Wätjens Park führen über weite Wiesen, vorbei an farbenfrohen Schmuckbeeten und unter riesigen Bäumen hindurch. In dieser entspannten Atmosphäre genießen die Spaziergänger die Ruhe. Aber auch Radfahrer, Jogger und andere Sportler finden hier ihre Wege, die sie direkt in den gegenüberliegenden Bewegungsgarten im Löh führen. Ende August findet im Wätjens Park das alljährliche „Folk im Park“ statt. Freunde der Irish-Folk-Musik genießen in historischer Atmosphäre die Klänge im Park.
Im Süden des idyllischen Schönebecker Auetals liegt Schloss Schönebeck – der einzige erhaltene Adelssitz Bremens. Das Wasserschloss im barocken Stil wurde im 17. Jahrhundert erbaut und diente Freiherren und Adligen als Wohnsitz. Heute können Interessierte im Schloss das Heimatmuseum besuchen und neben der Vegesacker Geschichte auch in die damalige Zeit eintauchen. Um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude herum verläuft die Schönebecker Aue, ein Geestbach, der hier zu einem See aufgestaut ist. Es entsteht der Eindruck, als stünde das Schloss auf einer eigenen kleinen Insel. In dieser idyllischen Lage können Verliebte sich ihr Ja-Wort geben.
Im Norden des Schönebecker Auetals können Naturfreunde in der Ökologiestation die Geest erleben: verschiedene Waldtypen, Feuchtwiesen, Teiche, Tümpel, ein Bach, Röhricht und eine Streuobstwiese. Entlang eines Erlebnispfades erkunden Groß und Klein den naturbelassenen Wald. Im historischen Hofmeierhaus veranstaltet die Ökologiestation Vorträge, Seminare und Kinderveranstaltungen.
Vor 150 Jahren entwarf höchstwahrscheinlich Wilhelm Benque, der auch für den Bürgerpark und Knoops Park verantwortlich war, den Lehnhof Park Friedehorst. Auftraggeber war Johannes Theodor Lürmann, Senator und Bankier, der ein halbes Jahrhundert an der Gestaltung des Parks arbeitete. Der Lehnhof Park Friedehorst lädt Besucher als Ort der Ruhe und Erholung ein. Noch heute sind die Landschaftsgärten und die höchste natürliche Erhebung Bremens Anziehungspunkte für Spaziergänger. Der Park kann aber auch anders: Im Seilgarten Lesum können Mutige in bis zu 14 Metern Höhe durch die Bäume klettern.
In den 1950er Jahren entstand im westlichen Teil der Grünfläche die denkmalgeschützte Lehnhofsiedlung. Die Häuser schmiegen sich hier behutsam in den angrenzenden Park ein: Reetdächer, kunstvolle Türen und Fenster, Ziegelmauerwerk und große Kamine sorgen für eine harmonische Kulisse.
Die Burg Blomendal ist über 660 Jahre alt und liegt am Zusammenfluss von Blumenthaler Aue und Beckedorfer Beeke. In Zeiten des Mittelalters entstanden, hat sie schon vielen als Wohnsitz gedient: von Rittern bis hin zu Bremer Bürgermeistern. Heute können Interessierte ein Museum besuchen, das von der Geschichte der Burg Blomendal und des Stadtteils Blumenthal erzählt. Einmal im Monat wird es romantisch, wenn sich Paare hier im historischen Rittersaal das Ja-Wort geben. Aber auch andere Feierlichkeiten wie der „Burgfrieden“ mit Weihnachtsbasar oder verschiedene Konzerte begeistern die Besucher. Ein besonderes Highlight findet alle zwei Jahre statt: das traditionelle Burgfest. Dann verwandelt sich die Burg zurück in die einstige Ritterburg und nimmt Schaulustige mit auf eine Zeitreise.
Bevor die Beckedorfer Beeke die Burg erreicht, schlängelt sie sich durch ein Naturschutzgebiet. Eine außergewöhnlich hohe Vielfalt an Pflanzenarten bietet dieses Grünland, darunter Bremens größtes Orchideen-Vorkommen. Das lockt viele Kleintiere, Vögel und Insekten an. Gleich daneben grasen die Kühe vom Biolandhof Blumenthal-Vey auf den Hammersbecker Wiesen. Das Betreten ist hier untersagt, um die Flora und Fauna zu schützen. Besucher können aber an Führungen vom Biolandhof teilnehmen und so die unberührte Natur erleben.
Blumenthal ist nicht nur der nördlichste Stadtteil Bremens. Er ist auch der einzige, der sich auf beiden Seiten der Weser befindet. Kein Wunder also, dass sich das Leben hier am Wasser abspielt. Die Bahrsplate ist ein Volksgarten direkt am Weserufer. Naturliebhaber schätzen die Terrassenanlage samt Rosengarten, Spaziergänger schlendern am Ufer entlang und schauen den Schiffen hinterher, Sportler üben neue Tricks auf der Skate-Anlage. Auch die Kleinen haben viele Möglichkeiten: Spielplatz, Fußball spielen oder auf die Disc-Golf-Anlage. Eine Gedenkstätte erinnert an die Geschichte der Plate: Hier befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus ein Arbeitslager. Die Stätte ist den Opfern gewidmet.
Das Werderland – das heißt in etwa „Insel im Fluss“. Denn schon im Mittelalter lag es zwischen zwei Weserarmen. Noch heute prägen Tümpel, Feuchtwiesen und Gräben das Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Entlang des Ökowanderwegs können Naturfreunde die Artenvielfalt des Gebietes bewundern. Radfahrer nutzen gern den Werderlandrundweg, um einen Ausflug ins Grüne zu machen.
Der Sportparksee in Grambke ist mit knapp 40 Hektar Bremens größter Binnensee. Er entstand im Jahr 2002 bei Bauarbeiten für den Industriepark in der Nähe des Werderlands. Im Sommer treffen sich hier Wassersportler, wie Segler, Ruderer und Schwimmer, sowie Sonnenanbeter. Der Norden und Nordwesten des Sees dürfen nicht befahren werden – hier zeigen Flora und Fauna, wie vielfältig sie sind.
Das größte zusammenhängende Waldgebiet Bremens: das Naturschutzgebiet Eispohl, Sandwehen und Heideweher mit dem angrenzenden Waldfriedhof Blumenthal. Neben der beeindruckenden Artenvielfalt, erleben Spaziergänger hier auch die typische Heidelandschaft der Geest. Besonders Anfang August, wenn sie die seltene Heideblüte bewundern können. Begleitet von Libellen, Bienen und Schmetterlingen können Besucher entlang des Rad- und Fußwanderweges das Schutzgebiet erkunden – allein oder bei einer der regelmäßigen Führungen.
Im Jahr 1927 wollte Parkgründer Johannes Pellens Sport, Abenteuer und Action. Aber nicht für ihn, sondern die Gemeinde. Also verschenkte er drei Hektar seines Landes, um den Menschen einen Ort zu geben, an dem sie aus ihrem Alltag ausbrechen können. Besonders die jungen Leute sollten hier einen Park für sich haben. Und die finden heute, auch dank der Sportgemeinschaft Marßel, viel in Pellens Park: Mountainbike-Bahn, Fußball- und Tennisplätze, Boulebahn, Slaglines, Trampoline und Leichtathletik-Angebote. Wer es lieber ruhig angehen möchte, kann entlang des Rundweges im westlichen Teil des Parks spazieren gehen.
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Adresse: Alte Hafenstraße 30, Telefon: 0421-654848, E-Mail: infopoint@kulturbuero-bremen-nord.de
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr.
Ansprechpartnerin für die Umsetzung des Freizeit- und Naherholungskonzepts Bremen-Nord:
Projektkoordinatorin Elvira Krol, Telefon +49 (0) 421 6587-199, E-Mail: elvira.krol@wfb-bremen.de
Auf der Übersichtsseite Bremen-Nord im Stadtportal bremen.de finden Sie viele weitere Informationen rund um den Bremer Norden.
Auch auf dem Fahrrad lässt sich der Bremer Norden wunderbar erschließen. Wenn Sie in die Pedale treten wollen, empfehlen wir Ihnen die Bremen-Nord-Runde "Berg und Wal" von BREMEN BIKE IT! Diese und viele andere Routen finden Sie auch in der Bike Citizens App für Bremen.
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