
Soziale Unternehmen verbinden gesellschaftliches Engagement mit einer Geschäftstätigkeit. Sie handeln zum Wohle der Gesellschaft, engagieren sich in der Kinder- oder Jugendarbeit, im Klimaschutz oder für sozial Benachteiligte.
Für viele Sozialunternehmen ist die Eröffnung neuer Standorte dabei eine große Herausforderung, selbst wenn ihr Geschäftsmodell sehr gut funktioniert. Denn häufig sind sie auf ein existierendes Netzwerk vor Ort angewiesen, das ihnen Zugang zu Fördergeldern und Kooperationspartnern ermöglicht, das sie aber selten an den neuen Standorten vorfinden.
Auch Personal und Ressourcen sind – so wie bei der Ansiedlung herkömmlicher Unternehmen – häufige Baustellen. Die Potsdamer Social Impact gGmbH unterstützt Social Entrepreneurs mit Inkubationsprogrammen bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen und Gründung. Mit dem Social Impact Lab Bremen wurde im vergangenen Jahr ein neuer Ansatz entwickelt: Bereits etablierte Sozialunternehmen beim Wachstum („Skalierung“) in Bremen zu unterstützen.
Erfolgreiches Fazit nach einem Jahr in Bremen
2019 führte das Bremer Lab dabei erstmals das sogenannte ChancenBilden-Stipendium durch und versuchte sich genau an diesem Skalierungsansatz. Es beinhaltete Beratung und Wissen, aber auch Zugang zu Netzwerken Events und wichtigen Kontakten. Rund zehn Arbeitsplätze konnten so in Bremen geschaffen werden.
„Für uns war das vergangene Jahr ein einzigartiges Pilotprojekt, wir haben sehr viel positives Feedback erhalten und konnten tolle Organisationen für unser ChancenBilden-Stipendium gewinnen. Wir haben insgesamt sechs soziale Unternehmen beim Start in Bremen unterstützt“, zieht Vera Pelzer, stellvertretende Standortleitung vom Social Impact Lab Bremen, Bilanz.
Nachhaltig gegen Kinderarmut
Das Stipendienprogramm war dabei auf einen Themenkomplex beschränkt: Kinderarmut. „Kinder aus Bremer und Bremerhavener Familien sind laut Statistik doppelt so häufig auf Sozialleistungen angewiesen wie im Bundesdurchschnitt. Sie starten daher oft mit ungleichen Chancen ins Leben. Es gibt deutschlandweit bereits innovative und evaluierte Ansätze zur Förderung von Chancengerechtigkeit, deshalb haben wir in Abstimmung mit unseren Förderpartnern, der Fritz Hollweg Stiftung, hanseWasser und team neusta, den Skalierungsfokus ausgewählt,“ so Pelzer.
Sechs Unternehmen aus der Bundesrepublik bewarben sich auf das Stipendium und starteten oder erweiterten ihre Geschäfte in Bremen. Sie verfolgen unterschiedliche Ansätze zur Förderung von Chancengerechtigkeit. Etwa Bildungsprogrammen wie die GemüseAkademie (Sitz in Potsdam), Roots of Empathy (ursprünglich aus Kanada), Papilio (Augsburg) und Lilo Lausch (Frankfurt), Mentoring wie bei ROCK YOUR LIFE! (München) oder Ferienbetreuungsangeboten wie bei climb (Hamburg).