
Der Nordwesten soll Zentrum für nachhaltiges und sozial verantwortliches Unternehmertum in der Logistik werden. Dazu entsteht eine Plattform für Veranstaltungen und Vernetzung in der Branche. Ziel sind neue Kooperationen und Existenzgründungen in der Logistik.
Die Logistik ist die Lebensader der Wirtschaft. Ohne sie bewegt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – nichts. Sie ist Trends und Entwicklungen stark unterworfen, ob durch die Digitalisierung, Mobilisierung oder eine sich ändernde Demografie. Dazu gehört auch umweltfreundliches Handeln und soziale Verantwortung, die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR).
Vorteile durch Social Responsibility in der Logistik
„Viele Logistiker haben in diesem Bereich noch Gestaltungsmöglichkeiten, sie sind für neue Ideen durchaus empfänglich“, erklärt Dr. Sven Hermann. „Es gibt viele Anreize für Unternehmen, sich ökologisch und sozial zu engagieren. Sie sparen Energie und senken damit ihre Kosten“, so der 40-jährige, „sie stellen sich als attraktiven, verantwortungsvollen Arbeitgeber dar oder sie finden neue Geschäftsmodelle, die ihnen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen.“
Hermann ist Initiator der „LogistikLotsen“, einer Kooperationsplattform regionaler Hochschulen, Unternehmen und Institutionen aus dem Cluster Maritime Wirtschaft und Logistik im Land Bremen. Diese hat sich neben der Digitalisierung in der Logistik jetzt auch nachhaltiges Unternehmertum in ihre Logbücher geschrieben. Mehr zu den LogistikLotsen und ihren Zielen in Bremen und im Norden in unserem Artikel: „Die LogistikLotsen starten und bieten Kooperation und Innovation zwischen Wissenschaft und Praxis“.
Nachhaltige Logistik: Kaffee per Segler nach Bremen
Wie nachhaltiges Handeln und Unternehmertum in der Logistik aussehen kann, macht „Slokoffie“ vor. Hinter der jungen Bremer Kaffeemarke steckt die Idee, das edle Bohnengebräu umweltfreundlich zu transportieren. Per Segelschiff kamen im Sommer 2017 300 Kaffeesäcke von Honduras nach Bremen – nahezu CO2-neutral. Jetzt wird der klimafreundliche Kaffee von Bremen aus verkauft.
Gemeinsam mehr erreichen
Slokoffie ist ein Beispiel für die steigende Zahl von Social-Responsibility- und Green-Logistics-Initiativen in der Logistik. Die meisten sind bisher kaum vernetzt und vergeuden damit Potenzial. Das soll sich ändern, wenn es nach den LogistikLotsen geht: Sie wollen einen regionalen, national sichtbaren Hub für soziales Unternehmertum schaffen. „Die Nordwestregion ist als wichtiger Logistikstandort hervorragend geeignet“, so der Professor.
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, eine CO2-effiziente Branche, nachhaltige City-Logistik, ressourcenschonende Ver- und Entsorgungsketten sowie soziale Geschäftsmodelle zur Qualifizierung von Fachkräften im Zuge der digitalen Transformation anzustoßen.
