Die Tourismuswirtschaft ist in Deutschland ein starker Wirtschaftsfaktor und ein wichtiger Sektor für Arbeitsplätze. Tourismus erfüllt den Wunsch und das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger nach Erlebnissen, Erholung, Kultur und Mobilität. Von vielfältigen Tourismus-, Freizeit-, Kultur-, Gastronomieangeboten, Unterkünften sowie Veranstaltungen profitieren Gäste, Einheimische und Wirtschaftstreibende.
Für eine Städtedestination wie Bremen spielen Geschäftsreisen eine besonders wichtige Rolle. Speziell die MICE-Branche (Meetings, Incentives, Congresses and Events) gilt als Motor des Städtetourismus. Um diesen Bereich kümmert sich das Bremen Convention Bureau (siehe Beitrag unten).
Weiche Standortfaktoren sind wichtig im Wettbewerb um Unternehmen und Fachkräfte. Als umsatzstarke Querschnittsbranche verzeichnet der Tourismus in den letzten Jahren deutschlandweit beachtliche Erfolge und avanciert zu einem wichtigen Wirtschaftszweig und Qualitätstreiber, wenn es um die Sicherung und den Ausbau von Arbeitsplätzen, Infrastruktur und Standortimage geht.
Vor der Pandemie verzeichneten die Ankünfte und Übernachtungszahlen eine positive Entwicklung. 2019 wurden im Land Bremen 1.510.705 Ankünfte (plus 7,1%) und 2.815.631 Übernachtungen (plus 8,7%) statistisch erfasst, in der Stadt Bremen 1.258.022 Ankünfte (plus 7,9%) und 2.350.379 Übernachtungen (plus 9,9%). Dazu kommen rund 2,86 Mio. Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten im Land Bremen.
Bis Februar 2020 konnte die positive Entwicklung fortgesetzt werden. Im Zeitraum Januar bis Februar 2020 zählte das Statistische Landesamt für das Bundesland Bremen ein Plus von 10,0% bei den Ankünften und ein Plus von 11,7% bei den Übernachtungen, für die Stadt Bremen ein Plus von 12,5% bei den Ankünften und 14,8% bei den Übernachtungen. Mit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 kam der Einbruch. Im Zeitraum Januar bis Dezember 2020 bestätigte das Statistische Landesamt im Land Bremen 709.838 Ankünfte (minus 53,0%) und 1.488.085 Übernachtungen (minus 47,1%), in der Stadt Bremen 572.441 Ankünfte (minus 54,5%) und 1.206.886 Übernachtungen (minus 48,7%). Zusätzlich wurden rund 2,24 Mio. Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten im Land Bremen gezählt (minus 19,8%).
Auch in 2021 setzt sich diese Entwicklung aufgrund der anhaltenden Pandemie und den daraus resultierenden Lockdowns fort. Bis zum 21. Mai 2021 waren keine touristischen Dienstleistungen oder privaten Übernachtungen möglich. Von Januar bis Juni 2021 wurden im Land Bremen 174.169 Ankünfte (minus 47,6%) und 435.850 Übernachtungen (minus 36,1%) erfasst, in der Stadt Bremen 137.479 Ankünfte (minus 50,2%) und 356.551 Übernachtungen (minus 38,0%).
Seit Juni 2021 ist nun wieder eine leichte Erholung spürbar, vor allem im Bereich der Tagesgäste. Auch die Ankünfte in den gewerblichen Beherbergungsbetrieben sind im Vergleich zum Juni 2020 gestiegen (46.275 Ankünfte, plus 14,7 Prozent), ebenso die Übernachtungen (96.079 Übernachtungen, plus 11,9 Prozent). Insgesamt liegen die Zahlen aber noch bei rund der Hälfte von Juni 2019.
Die stadtbremischen Übernachtungsgäste im ersten Halbjahr kamen zu etwa neunzig Prozent aus Deutschland. Vor der Pandemie waren es zirka achtzig Prozent. Bei den Auslandsmärkten lag Polen mit 4.115 Übernachtungen an erster Stelle, gefolgt von den Niederlanden (3.111 Übernachtungen) und Österreich (2.408 Übernachtungen).
In den vorangegangenen Jahren profitierte das Land Bremen mit den Destinationen Bremen und Bremerhaven von der positiven Entwicklungsdynamik im Deutschlandtourismus, sodass sich der Tourismus als wichtiger Arbeitgeber entwickelte. Im Jahr 2019 entsprach der Beschäftigungseffekt 37.120 Personen, die durch Tourismus im Bundesland Bremen ihren Lebensunterhalt bestreiten könnten (31.020 Personen in der Stadt Bremen). Bei einem Gesamtumsatz von 2.050,4 Mio. € (brutto) zählten mit 41% der Einzelhandel, mit 40% das Gastgewerbe und mit 19% der Dienstleistungssektor zu den direkt profitierenden Branchen des Tourismus im Bundesland Bremen. Mit diesen Zahlen befand sich die Tourismuswirtschaft auf Augenhöhe mit anderen wichtigen Wirtschaftszweigen.
2020 sank der touristische Gesamtumsatz im Land Bremen um 38,0% auf 1.270,4 Mio. € (brutto), in der Stadt Bremen um 38,1% auf 1.112,0 Mio. €. Der Einzelhandel (49,2%), das Gastgewerbe (34,1%) und Dienstleistungsunternehmen (16,7%) gehören im Land weiterhin zu den direkten Profitierenden des Tourismus. Basierend auf dem gesunkenen Gesamtumsatz entsprach der Beschäftigungseffekt 2020 im Bundesland Bremen 21.360 Personen (Stadt Bremen 17.620 Personen), die durch die touristische Nachfrage ihr Primäreinkommen beziehen könnten.
Durch private und öffentliche Investitionen in die Tourismusinfrastruktur und durch die professionelle Vermarktung in Zusammenarbeit mit den Leistungsanbietern im Land Bremen haben sich die Städte Bremen und Bremerhaven im zunehmenden Wettbewerb bis zu Beginn der Pandemie touristisch positiv entwickelt.
So stieg in den vergangenen Jahren die Zahl der Unterkünfte. Im Dezember 2019 zählte das Land Bremen insgesamt 132 Beherbergungsbetriebe mit 17.289 Schlafgelegenheiten. Alleine die 118 Hotels Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen boten 15.029 Schlafgelegenheiten. In der Stadt Bremen wurden im Dezember 2019 insgesamt 106 Beherbergungsbetriebe mit 14.164 Schlafgelegenheiten erfasst, darunter 98 Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen mit 12.440 Schlafgelegenheiten. Hinzu kommen statistisch nicht erfasste Unterkünfte, insbesondere Privatzimmer und Ferienwohnungen. Schätzungsweise rund 18.000 Gästebetten gab es 2019 im Land Bremen. Die durchschnittliche Bettenauslastung in der Hotellerie betrug 2019 für das Land Bremen 46,9% und für die Stadt Bremen 47,6%.
Für 2020 erfasste das Statistische Landesamt im Bundesland Bremen 118 Beherbergungsbetriebe mit 16.118 Schlafgelegenheiten. In der Stadt Bremen wurden 94 geöffnete Betriebe mit 13.031 Schlafgelegenheiten gezählt. Alleine die Hotellerie (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen) umfasste im Bundesland Bremen 107 Betriebe mit 14.185 Schlafgelegenheiten, in der Stadt Bremen waren es 88 Hotelbetriebe mit 11.616 Schlafgelegenheiten. Aufgrund der Pandemie betrug die durchschnittliche Bettenauslastung in der Hotellerie rund 25,7% in der Stadt Bremen (Land Bremen 26,7%). Vor der Coronakrise befanden sich weitere Hotels in Planung.
Die im Juni 2018 beschlossenen Tourismusstrategien für die Stadt und das Land Bremen waren als Grundlage für die weitere Tourismusentwicklung der Städte Bremen und Bremerhaven bis 2025 mit entsprechenden Zielen und Maßnahmen geplant. Die Ziele waren die Steigerung der Besucherzahlen, die Steigerung der Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben von 2,45 Mio. Übernachtungen im Jahr 2017 um 1 Mio. Übernachtungen auf 3,45 Mio. Übernachtungen im Jahr 2025 und mehr Veranstaltungen.
Doch von den Corona-Beschränkungen ist die gesamte Freizeit- und Tourismusbranche im Land Bremen massiv getroffen und die Ziele der Tourismusstrategie sind in den Jahren 2020 und 2021 keinesfalls und aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den Folgejahren nicht mehr zu erreichen. Im Oktober 2020 fand das digitale Landestourismusforum als Vorbereitung für einen „Re-Start“ der Landestourismusstrategie und der Freizeit- und Tourismusbranche in den Städten Bremen und Bremerhaven statt. Informationen zum Landestourismusforum 2020 mit Ideen von über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Bremen und Bremerhaven finden Sie hier auf der Online-Plattform.
Für die weitere erfolgreiche Positionierung im Wettbewerb sind gemeinsam mit privaten und öffentlichen Akteuren eine weitere Stärkung der Marke Bremen, der Ausbau eines genussvollen Städteerlebnisses und die Umsetzung der Maßnahmen in den folgenden Handlungsfeldern geplant:
Durch die Coronapandemie steht der Tourismus in Bremen und Bremerhaven vor großen Herausforderungen, die Arbeitsplätze, Unternehmen und Einrichtungen der Freizeit- und Tourismusbranche für die Zukunft zu erhalten und zu sichern.
Das Statistische Landesamt Bremen veröffentlicht monatlich statistische Berichte zum Reiseverkehr. Tabellen und Grafiken zeigen die Entwicklung der Übernachtungszahlen und die Ergebnisse der qualitativen Gästebefragungen.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten zum Zwei-Städte-Staat Bremen finden Sie auf unserer Website.
Quellen: BMWi „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ (2017), Dwif "Wirtschaftsfaktor Tourismus“, „Tourismusstrategie Bremen 2025“ , Statistisches Landesamt Bremen „Der Reiseverkehr im Land Bremen“.
Aus dem Zug steigen, zwei Minuten gehen, im Congress Centrum Bremen an einer Tagung teilnehmen oder in den angrenzenden Hallen eine Messe besuchen, in der Pause einen Geländewagenparcours abfahren, in einem der Hotels nah dem Veranstaltungsgelände übernachten. Die einfache Kombination von Tagung und Erlebnis bei spannenden Rahmenprogrammen und die kurzen Wege haben Bremen zu einem beliebten Standort für Tagungen, Firmenveranstaltungen und Kongresse von Weltgeltung gemacht.
Ein Plus, das auch nicht selbstverständlich ist: Das Bremen Convention Bureau (BCB) hat langjährige Erfahrung in Planung, Organisation und Durchführung von Tagungen, Kongressen oder Firmenevents. Es ist erste Anlaufstelle für alle Stakeholder aus dem Veranstaltungsbereich. Neben Firmen und Verbandskund*innen gehören u. a. auch die Professorinnen und Professoren der Universitäten und Hochschulen sowie Funktionsträger*innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik , die ihre nationalen und internationalen Kontakte nutzen, um Tagungen und Kongresse nach Bremen einzuladen.
Langjährige Erfahrung und die enge Zusammenarbeit mit der Messe Bremen, dem Congress Centrum Bremen, der ortansässigen Hotellerie und Gastronomie sowie allen touristischen Einrichtungen gewährleisten eine optimale Veranstaltungsvorbereitung und Durchführung. Das BCB berät ganz neutral immer im Sinne der Kundinnen und Kunden, genau den passenden und richtigen Veranstaltungsort bzw. Location zu finden. Darüber hinaus bringt das BCB alle relevanten Beteiligten in Bremen zusammen – von passenden Dienstleistungen bis hin zu politischen und wirtschaftlichen Kontakten. Da helfen die bekannten „kurzen Wege“.
Zum Leistungsangebot gehören die Beratung, Planung, Angebotseinholung, Umsetzung von individuellen Veranstaltungskonzepten bis hin zur kompletten Abwicklung einer Tagung oder eines Kongresses. Je nach Wunsch übernimmt das BCB die Budgetplanung, die Beschaffung von Räumlichkeiten, die Teilnehmerregistrierung mit einer professionellen Kongress-Software sowie die Organisation von passenden Rahmenprogrammen bis hin zu einer Vermittlung von Servicepersonal und Dolmetscherdiensten und der Erstellung einer Endabrechnung inklusive statistischer Daten.
Das BCB ist der einfache Kontakt für alle überregionalen und lokalen Vertretenden der Veranstaltungsbranche. Es unterstützt zudem die generelle Vermarktung des Tagungs- und Kongressstandortes Bremen, betreut ihre Kundschaft u. a. bei Site-inspections, oder nimmt an MICE Fachmessen teil.
Alle Informationen gibt es unter www.bremen-convention.de
Bremen schmeckt – ganz besonders, wenn die Spezialitäten von heimischen Manufakturen mit langjähriger Tradition und viel Liebe hergestellt werden. Eine kulinarische Stadttour durch die Hansestadt.
ZUR GENUSSROUTEMit dem Themenjahr „klangfrisch 2022“ widmet sich Bremen der Musik in all ihren Facetten, doch die musikalischen Highlights gehen weit über das Themenjahr hinaus. Wir geben einen kleinen Einblick in die riesengroße Vielfalt, die Bremen in diesem Bereich zu bieten hat.
Mehr erfahrenDie Kunstinstallation Metalhenge auf einem stillgelegten Bremer Müllberg hat sich zum Besuchermagneten entwickelt. Im ersten Jahr nach der Eröffnung werden mehr als 60.000 Gäste auf dem astronomischen Aussichtspunkt erwartet. Besonders voll wird es wohl zur Sommersonnenwende.
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