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Innenraum - Quelle: WFB/Rathke
21.9.2023 - Jann Raveling

Ein Teller Schanghai mitten in Bremen

Start-ups

Chinesische Teigtaschen bei Mr. Dumpling in der Bremer Innenstadt

Saftige Teigtaschen, frisch gebrüht, mit herzhafter oder scharfer Sauce – Mr. Dumpling bringt chinesisches Flair in die Bremer Innenstadt.

Zuallererst: Mr. Dumpling ist eigentlich eine Ms. Dumpling. Denn hinter dem neuen Imbiss in der Bremer Sögestraße steckt Changyao He. Die Chinesin aus der Millionenmetropole Schanghai serviert Köstlichkeiten aus ihrer Heimat:

„China hat viele unterschiedliche Küchen. Das lässt sich alles gar nicht in einem Restaurant unterbringen. Ich bin mit der Schanghai-Küche aufgewachsen, bringe die Rezepte meiner Großmutter mit ins Unternehmen ein. Und genau diese Essens-Kultur möchte ich mit Mr. Dumpling zelebrieren“, sagt sie.

Allen voran stehen die namensgebenden Teigtaschen (englisch „Dumplings“). Sie gibt es in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen – einmal mit Huhn, mit Schwein und mit Pilzen gefüllt. Jeweils sechs der im Chinesischen „Jiaozi“ genannten Teiglinge ergeben eine Portion, dazu kommt wahlweise eine Soja-, Erdnuss- oder Chilisoße. Perfekt für den kurzen Snack oder die schnelle Mittagspause.

Im Sommer ergänzt He das Sortiment um ein weiteres Gericht: Kalte Nudeln mit Gemüse und Tofu oder Fleisch. Und wer keine Zeit für einen Besuch im kleinen und modern eingerichteten Bistro hat, der kann sich eine Lunchbox bestellen, mit Nudeln und/oder Teigtaschen. Beilagen wie scharfe Edamame-Bohnen, gedünsteter Salat oder Tofu runden das Angebot ab. Künftig soll das Menü saisonal wechseln - zum Herbstanfang steht etwa eine wärmende Suppe auf der Menükarte.

Teigtaschen auf einem Tisch
Herzhaft gefüllt, heiß und kompakt - perfekt für den schnellen Snack © WFB/Rathke

Einblick in die Küche

He freut sich, mit ihrem Restaurant einen Einblick in die kulinarische Vielfalt Chinas zu geben. Denn lange Zeit war die chinesische Küche in Deutschland gleichbedeutend mit Buffet-Restaurants oder Bratnudeln in der Box. „So etwas gibt es in China eigentlich gar nicht. Eine neue Generation an Chinesinnen und Chinesen bringt jetzt auch eine neue, authentischere Küche mit sich“, so die Gründerin.

Auch aus diesem Grund hat sie sich für eine offene Küche entschieden, jede Besucherin und jeder Besucher kann einen Blick auf den dampfenden Topf mit den Teigtaschen werfen. Oder auf das frische Gemüse und die Zubereitung der Soßen nach eigenem Hausrezept.

Auf der Suche nach einem Standort

Seit 2015 lebt He in Bremen, arbeitete lange Zeit in der Bremer Dependance einer Export/Import-Firma aus Schanghai, bevor sie sich entschied, mit einem eigenen Food-Unternehmen zu starten.

Dabei unterstützte sie die WFB, zu der schon langjährige Kontakte bestanden. „Den idealen Standort für den Imbiss zu finden war eine Herausforderung“, erinnert sie sich. „Je mehr Passantinnen und Passanten vorbeikommen, umso mehr entscheiden sich, einmal bei uns zu reinzuschauen – deshalb wollte ich gern in die Innenstadt. Die WFB hat mir dabei sehr geholfen, letztlich hier in der Sögestraße zu landen.“

Mit ihren Ansiedlungsservices begleitet die WFB internationale Unternehmen und Fachkräfte dabei, in Bremen Fuß zu fassen. Dazu gehört neben der Begleitung von Behördengängen, Bankangelegenheiten oder Genehmigungen auch die Suche nach den passenden Räumlichkeiten.

Frau in Restaurantküche
In China, dumplings come in many different shapes and flavours - Changyao He prepares one of the most popular shapes, the jiaozi © WFB/Rathke

In der Innenstadt gut angekommen

Seit der Eröffnung im August kommen nun immer mehr Bremerinnen und Bremer in das kleine Geschäft in der Sögestraße. Aber auch bei den umliegenden Händler:innen ist der kleine Laden beliebt. „Viele unserer Nachbarinnen und Nachbarn sind schon zu Stammgästen geworden. Natürlich freut es mich sehr, dass ihnen das Essen schmeckt, aber ich genieße auch, dass ich hier gut in die lokale Community aufgenommen wurde, wir unterhalten uns öfters, es ist sehr schön hier.“

Ein Urteil, das auch über Bremen als Ganzes fällt. Sie genießt das Grün der Stadt und mag das Leben hier. „Die Work-Life-Balance passt hier – auch als Unternehmerin – sehr gut. In China ist der Druck auf Angestellte und aufs Business viel größer, aber ich glaube, wenn man wie hier ein ausgewogeneres Verhältnis zur Arbeit findet, ist man am Ende kreativer und produktiver.“

Nicht nur Bremerinnen und Bremer kommen auf den Geschmack

In Zukunft kann sich He vorstellen, auch weitere Imbisse aufzubauen – eine kleine Kette zu starten. Denn die einfachen Gerichte und die übersichtliche Karte gepaart mit geringem Platzbedarf ermöglichen es, schnell weitere Läden zu eröffnen. Bis es soweit ist, perfektioniert sie aber noch in Bremen die eigenen Prozesse und sammelt Erfahrungen, was den Bremerinnen und Bremern am besten schmeckt. Wer sich einmal durch die Karte probiert, stellt dabei schnell fest: Diese Entscheidung wird nicht einfach.

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