
120 Windkraft-Firmen haben sich in Bremen und Bremerhaven angesiedelt. Mit insgesamt 4.200 Beschäftigten haben die Windkraftunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Bremen signifikanten Anteil an der Bremer Wirtschaft. Seit 1990 entstehen hier Windenergieanlagen.
Beeindruckende Fakten, die zeigen: Im kleinsten Bundesland ist die Windkraft eine große Nummer – auch trotz kaum vorhandener Flächen für große Windparks. In Bremen hat sich viel Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette angesammelt.
Exemplarisch zeigen wir hier zehn Firmen der Windenergie mit Ursprung in Bremen und Bremerhaven, die für lange Erfahrung und innovative Ideen stehen. Wer einen Windpark bauen willen, braucht das Bundesland also gar nicht erst zu verlassen.
Auf internationalem Parkett plant, finanziert und entwickelt die wpd Windparks – sowohl an Land, als auch zur See. Das Unternehmen hat bereits Projekte mit über 4,1 Gigawatt Gesamtleistung realisiert und ist mit 18 Standorten weltweit vertreten. Als Projektierer plant die wpd jeden Schritt: Von der Analyse des Geländes, über die betriebswirtschaftliche Einschätzung, Finanzierung, Ein- und Verkauf sowie das Management. In der Gesamtgruppe arbeiten über 1.500 Angestellte.
Auch das Energiekontor plant Windparks. Es gehört zu den Pionieren seiner Branche, mit dem Gründungsjahr 1990 – als Anlagen noch in kW statt MW beziffert wurden. Über 100 Windparks wurden seitdem realisiert, auch in England und Portugal. Neben neuen Parks steht auch die Planung von Repowering-Projekten und Solarparks auf dem Programm des Bremer Unternehmens.
Energiequelle projektiert Windparks – aber darüber hinaus noch viel mehr: Auch Biogas & Photovoltaik, Stromspeicher und die Anbindung an die Energienetze übernimmt das Bremer Unternehmen. 200 Mitarbeiter sitzen an den Standorten Deutschland, Frankreich und Finnland.
Der NW Assekuranz versichert Windparks sowohl off- als auch onshore. Dabei ist das Geschäft weit mehr als es auf den ersten Blick scheint: Die Technische Risikoeinschätzung, Analyse und Beurteilung gehört ebenso dazu wie Abwicklung von Schadensfällen oder die versicherungstechnische Begleitung über die gesamte Lebensdauer hinweg.
Die Ocean Breeze Energy ist Eigentümer und Betreiber des Windparks BARD Offshore 1 (BO1), der rund 100 km vor der deutschen Nordseeküste liegt. BO1 ist der erste deutsche, kommerziell betriebene Offshorewindpark und seit seiner Fretigstellung 2013 einer der größten. Seine über 80 Anlagen Leisten rund 400 Megawatt Nennleistung verteilt. Ocean Breeze sorgt für den reibungslosen Betrieb des Windparks - und wie das geht, haben wir im Artikel "Die Windparkoptimierer von der Weser" einmal näher untersucht.
Wie Flugzeuge müssen auch Rotorblättern in den Windkanal, damit Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Strömungseigenschaften überprüfen und optimieren können. Die Deutsche WindGuard betreibt in Bremerhaven ein Windkanalzentrum mit gleich mehreren Prüfstationen. Dazu gehören ein Großwindkanal, ein Klimawindkanal für sher niedrige und hohe Tempraturen oder ein Druckwindkanal um verschiedene Höhen zu simulieren.
In der Offshore-Windenergie ist die Logistik besonders anspruchsvoll: Aufgrund der unberechenbaren Nordsee können Dienstleister und Baucrews an 50 Prozent der Tage gar nicht erst zu den Plattformen auf hoher See aufbrechen, da ein Übersetzen vor Ort zu gefährlich wäre. Am Rest der Tage sind Logistikexperten wie Rhenus unterwegs. Das Unternehmen bringt Baustoffe, Fachkräfte und Versorgungsgüter per Schiff auf die Umspann- und Konverterstationen sowie an die Windkraftanlagen. Im Hafen versorgt es Schiffe und kümmert sich ums Handling und die Planung.
Aufbau, Montage, Service & Wartung – Reetec sorgt dafür, dass Anlagen aufgebaut werden und dann auch stehen bleiben. Dafür ist jede Menge Geschick vonnöten, denn die Anforderungen an die Anlagen wechseln, je nach Standort, Umgebung und Umwelteinflüssen. Über die eigentliche Anlage hinaus plant Reetec Trassen, die Netzauslegung, erstellt Kosten-Nutzen-Analysen oder elektrotechnische Genehmigungsverfahren mit den Behörden. Denn die Anbindung an das Stromnetz ist mindestens so komplex wie der Bau der Anlagen.
Ohne professionelle Industriekletterer geht beim Windkraftanlagenbau oberhalb des Fundaments nichts. Das Bremer Unternehmen Rope Access führt Kletterarbeiten in der On- und Offshore-Windenergie durch und bildet in Kursen Fachkräfte wie Elektriker oder Schlosser zu Industriekletterern weiter. Das Team ist außerdem auf die Höhenrettung spezialisiert und erstellt Rettungskonzepte für Höhenbauten.
Ungefähr ein Drittel aller Beschäftigten in den Erneuerbaren Energien stammen aus der Windbranche (ca. 140.000 Beschäftigte). Damit dem Norden immer genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen, gibt es die edwin Academy – education in wind technology. Die Lehreinrichtung bildet junge Menschen und erfahrene Fachkräfte in Elektrik, aber auch im Arbeiten in der Höhe oder anderen Sicherheits- und Fachthemen aus und weiter.
Weitere Artikel zur Windenergie auch auf unserer Themen-Übersichtsseite
Näheres zu Förderprogrammen für die Windkraft gibt es bei Dieter Voß, Tel.: 0421 361-32175, dieter.voss@wah.bremen.de.
Der Verkehrssektor gehört weltweit zu den Hauptverursachern des Klimawandels. Bremerhaven will demonstrieren, dass es auch anders geht. Der Containerterminal soll bereits 2030 klimaneutral betrieben werden. Wasserstoff spielt dabei eine entscheidende Rolle.
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